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Symptome

Es kann in diesem Sinne nur von Anzeichen gesprochen werden, da Ausprägung und Auswirkung sich sehr individuell zeigen. Selbstverständlich ist Legasthenie in der Familiengeschichte ein sehr wahrscheinlicher Indikator. Da in früheren Generationen meist nur gesagt wurde, man sei faul, gibt es sehr viele „versteckte Legastheniker“, die es Zeit ihres Lebens verstanden haben, einen großen Bogen um alles Schriftliche zu machen. Wenn Sie bei sich oder ihrem Kind den Verdacht hegen, lohnt sich manchmal ein genauerer Blick schon, um dies herauszufinden.

Im Vorschulalter sind es meistens schon diverse Lernprobleme, die Hinweise liefern können – z.B. Probleme bei Kinderreimen oder -liedern, Verwendung falscher Begriffe oder ständige Verwechslung selbiger. Andererseits zeigt sich eventuell eine größere Begabung beim Zeichnen oder generell bei kreativen Tätigkeiten.

Im Grundschulalter sind es dann Zahlen und/oder Buchstaben, die häufig vertauscht werden. Auslassungen bei Wörtern kommen ebenfalls gehäuft vor.

  • Suche – Suhe
  • Einfügen – Eifügen

Gerade visuell ähnliche Symbole wie b/d/q/p, ei/ie bereiten dann Probleme.

  • Baum – Paum
  • Apfel – Abfel
  • meiden – mieden

Ebenfalls problematisch zeigen sich auditiv ähnliche Buchstaben.

  • krank – grank/krang
  • Quatsch – kwatsch

Ableitungen von d/t, Verdopplungen von Buchstaben pp/tt/…, Dehnungen mit h und andere Regelfehler sind ebenfalls sehr häufig.

Feststellbar ist dabei, dass selbst nach längerem Üben die gleichen Fehler immer noch auftreten können oder dass sich bei den Wörtern neue Fehler zeigen, die vorher noch nicht aufgetaucht sind.

Beim Lesen äußern sich die Fehler zumeist im Auslassen von Buchstaben oder dem Raten von Wörtern, welches sich nach dem mühevollen Entziffern der ersten Buchstaben zeigt. Ein Wort wird dann gesagt, das entweder ähnlich gleich dem erwarteten Wort ist. Erkennbar ist dies, wenn die Endung nicht übereinstimmt oder lange Wörter nicht komplett gelesen werden. Die Lesegeschwindigkeit ist sehr gering und nicht flüssig, Zeilen werden übersprungen und Wörter ausgelassen. Sinnentnehmendes Lesen ist nicht oder nur sehr schwer möglich und ermüdet schnell.

Weitere Symptome

Mit einher gehen dabei Verhaltensauffälligkeiten, die sich meist in Frustration, Unaufmerksamkeit und Ablehnung gegenüber allem Schriftlichen zeigen.

An der weiterführenden Schule zeigen sich fortlaufende Fehler beim Lesen, schriftliche Arbeiten sind meist nur mit viel Gegenwehr zu bewältigen oder benötigen auffällig mehr Zeit, Desorganisation und Überforderung nehmen zu und das Selbstvertrauen nimmt rapide ab. Zudem treten Probleme bei den Fremdsprachen noch mehr in den Vordergrund.

Dies sind nur einige Indikatoren und Auffälligkeiten, die eine Rolle spielen können und ersetzen keine Diagnostik.

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